GFPS e. V. > Programm > Archiv > 2005 > Trinationales Stipendiatenseminar
Die GFPS rief zum TRINAT in das Oderbruch bei Wilhelmsaue – und alle kamen sie. Die einen schneller und andere etwas langsamer (oder später). Die einen hatten Pflichten, die anderen Erwartungen zu erfüllen. Und so sammelte sich eine bunte Gruppe von etwa 50 Stipendiaten, Vorständlern, Organisatoren und Sympathisanten aus Deutschland, Polen und Tschechien in der beschaulich winterlichen Abgeschiedenheit eines ehemaligen FDJ-Ferienheims.
4x Adam Malysz
Abschied
Abschlussparty
Alle zusammen
Der GFPS-Tanz
Deutsch-Polnisches Klavierkonzert
Die andere Seite
GFPS-Mode
Gitarrenkonzert von Stipendiat Paweł Kwasni
Interessante Referate
Kennenlernen am Donnerstag
Kulinarische Rallye zum Thema Zwischenland
Lesung mit Uwe Rada
Planspiel Zwischenland
Referat von Paweł Piotrowicz
Weitere Teilnehmer
Die Schönheit dieses geschichtsträchtigen Landstriches sollte jedoch nur kurz auf einem Pausenspaziergang gewürdigt werden. Denn es gab für alle Teilnehmer ein volles Tagesprogramm zu absolvieren. Im Zentrum des Seminars standen traditionell die Stipendiaten des Wintersemesters 2004/05, die jeweils in der Sprache ihres Gastlandes ihre Forschungsberichte und Studienprojekte vorstellten oder ihre Erfahrungen in der schon für viele zur Heimat gewordenen »Grenzland-Zwischenland« schilderten. Die Themen waren äußerst vielfältig: Michał reiste mit Heine durch Polen, während Laura über osteuropäische Wirtschaftsbeziehungen sprach; Constanze skizzierte die polnische Kunstbewegung der »Formisten«, Anita führte uns in die Abgründe der Philosophie bevor Johanna über Totalitarismustheorien von Hannah Arendt referierte.
Doch als Gegenmittel zum eher passiven Zuhören während der Referate hatten die Organisatoren (Dank an euch alle) ein durchaus aktives Rahmenprogramm vorgesehen. Zuweilen wurde es zwar so manchem vor lauter Warm-ups, Kennenlernspielen und Feedbackrunde ein wenig schwarz vor Augen, aber nach dem ein oder anderen polnischem Druidentrank kam man schnell wieder auf die Beine. Diese Medikation war auch hilfreich als verschiedene Gruppen in einem Quiz zu trinationalen Fragen um diverse Konservenprodukte und ähnliche Köstlichkeiten wetteiferten, um aus diesen später ein kulinarisches Kunstwerk für hungrigen Seminaristen zu kreieren. Gurken-Gesichter, Quark- Herzen, Erbsen- Inseln und anderes erfreuten Augen und (mutige) Gaumen. Der entspannende Teil des Abends wurde alsbald von Katharinas Vortrag über polnische Volkstänze und den spanischen Gitarrenklängen Pawels eingeleitet.
Am Samstag dann konnten sich die Teilnehmer in die Geschichte und Gegenwart von Grenzstädten wie z. B. Frankfurt/Oder - Slubice einarbeiten. Nach intensiven Diskussionen und mit reicher Phantasie und künstlerischem Geschick wurden daraufhin Projekte multimedial oder mit vollem Körpereinsatz präsentiert. Abgerundet wurde das Programm dann durch die Lesung des TAZ-Journalisten Uwe Rada, der seine Erfahrung im deutsch-polnischen Grenzgebiet diskutierte. Doch was wäre ein GFPS-Seminar ohne die Sprachbarrieren überwindende Abendgestaltung, bei der dann der kulturelle Austausch im privaten Gespräch abseits von Referaten und Planspielen auch nicht zu kurz kam.
Übermüdet und den Kopf voller neuer Namen, Eindrücke und Erinnerungen verließen die Teilnehmer dann am Sonntag die Region, meist mit der Absicht weiterhin als Grenzgänger im Zwischenland menschlichen Austauschs aktiv zu bleiben oder zu werden.