Vom 22. bis 24.11. verkrochen sich einige hartgesottene GFPSler wieder einmal in einer kaltfeuchten Altbauwohnung im Leipziger Stadtteil Lindenau, um die historischen Aktenbestände von GFPS aufzuarbeiten. Neben alten Bekannten und witzigen Zitaten (siehe oben) fanden sie auch das ein oder andere Insekt, dass es sich in den Akten von GFPS gemütlich gemacht hatte.
„Ein Historiker muss lesen, denken und reisen.” So kommentierte Aleksander die Motivation für seine Anreise aus dem fernen Lublin ins frühwinterliche Leipzig. Allen drei Tätigkeiten konnte er am vergangenen Archivwochenende zur Genüge gerecht werden. Nachdem bereits im letzten Jahr die Stadtgruppe Leipzig eine erste Aktion organisiert hatte, bei der die Bestände von GFPS in der unsanierten, ungeheizten und ungenutzten Wohnung in der Leipziger Gutsmuthsstraße gesichtet und vorsortiert wurden, ging es nun darum, konkret zu werden. Die älteren, historischen Akten wurden noch einmal thematisch und chronologisch sortiert, verpackt, verzeichnet und gescannt, um sie für die nun unmittelbar bevorstehende Überführung an das Universitätsarchiv in Freiburg im Breisgau vorzubereiten. Dort werden sie endlich unter würdigen Bedingungen lagern und somit auch zukünftigen Generationen einen Einblick in die Entstehung und Entwicklung unseres Vereins ermöglichen. Die jüngeren Akten wurden ebenfalls sortiert und verzeichnet, so dass auch hier eine ordentliche Überführung möglich sein wird, wenn es in näherer Zukunft einen Vereinsraum geben sollte/ könnte. Dieses Sichten und Ordnen nutzte auch eine Studentin, die sich in ihrer Abschlussarbeit mit der Geschichte von GFPS auseinandersetzen will. Sie konnte sich einen Überblick verschaffen und bereits mögliche thematische Zuschnitte ihrer Arbeit diskutieren. Mit Aleks konnte sie außerdem abklären, welche für sie relevanten Akten denn noch im Warschauer Archiv von GFPS-Polska auf sie warten.
Bei so viel produktiver Arbeit durfte auch das soziale, kulinarische und kulturelle Programm in nichts nachstehen. Neben vegetarischen Bigos gab es einen Besuch der Thomaskirche, wo die Teilnehmer_innen im Rahmen einer Motette anlässlich des 80. Geburtstages von Krzysztof Penderecki auch den Leipziger Thomanerchor erleben konnten. Am Samstagabend konnte der ganze Archivstaub noch abgetanzt werden, so dass alle Teilnehmer_innen sonntags erfüllt aber müde den Heimweg antreten konnten. Und Alex aus Lublin? Der erkannte irgendwann auf den nächtlichen Straßen Leipzigs den Geist von GFPS und fand damit die Zustimmung aller anderen. Beim Eintauchen in die Geschichte des Vereins ist es schön zu sehen, dass sich dessen Ideale auch nach 30 Jahren nicht geändert haben: Sich begegnen, Grenzen überwinden und zusammen lernen, mit- und übereinander. Für das Jubiläumsjahr 2014 sind wir nun gut gerüstet.