Bericht vom deutsch-tschechischen Tandem 2019

Vom 06.07. bis zum 20.07. 2019 fand in Pernink das nunmehr zwölfte deutsch-tschechische Tandem statt. Der Teilnehmer Jan-Niklas Haase berichtet.

• 

  Plakat_Tandem_cz_de_2019

Schon im Vornherein wurden wir höflichst darum angehalten, unsere Ankunft so zu planen, dass wir am 06.07. zwischen 15Uhr und 18Uhr in Pernink ankommen würden. Da ließ ich es mir doch nicht nehmen, ausnahmsweise an mein Ehrbarkeitsgefühl zu appellieren und gleichwohl um Punkt 15Uhr das schöne Land Tschechien mit meinem ulkigen Auftreten in Angst und Schrecken zu versetzen. Doch war die Aufnahme beim besten Willen freundlich und erfolgte von den drei Organisatorinnen Tereza, Anna und Katrin direkt im wundervollen Garten der Chata Archa. Nachdem mir zugesichert wurde, dass ich mein Zimmer schon ohne fremde Hilfe finden würde, ging der Spaß langsam aber sicher los.

In den nachfolgenden Stunden kamen die meisten Teilnehmer an und nach anfänglichem, mit unsteten Blicken gesäumten Beschnuppern- und Tasten war schnell ein harmonisches Fundament gelegt. Jeder war schließlich an der jeweils anderen Kultur interessiert und da machten teils größere Altersunterschiede nichts aus, so war von zarten 16 bis 30 Jahren alles dabei. Dass dabei pfleglich darauf geachtet, in den Zimmern nicht nur Tschechen und nur Deutsche zu packen, unterstützte den Austausch zusätzlich.

In den nächsten Tagen sah der Ablauf vor, dass wir morgens um 8Uhr am Frühstückstisch saßen und dann um 9Uhr den famosen Unterricht genossen; die Deutschen konnten trotz recht unterschiedlicher Sprachniveaus einiges durch die energische und (so gut wie) immer fröhliche Lehrerin Martina lernen, bei den Tschechen herrschte (nach Hörensagen) durch die Lehrerin Kora ebenfalls eine freundliche Stimmung. Nach dem Sprachunterricht kehrte man wieder um 12:30Uhr in der Küche ein, wo man um jene Stunde auch mal mit ausgelassenen Speisen aufwartete. Danach hatten die Teilnehmenden bis 15Uhr frei, was vielen die Gelegenheit gab, das Miteinander zu stärken oder sich auch mal auszuruhen.

Um 15Uhr traf man sich dann in der Regel im Garten und veranstaltete ein Gruppenspiel, um nach der Mittagspause wieder etwas Leben in die Teilnehmer zu bringen. Darauf folgten die Tandems; wir wurden in verschiedenste Gruppen zusammengewürfelt und durften dann alle möglichen Aufgaben bewältigen, so wurde mal zusammen gekocht, Pernink erkundet, eine Modenschau veranstaltet, gewandert oder ein Theaterstück auf die Beine gestellt. Um 18Uhr gab es dann das Abendessen, das im Grunde dem Frühstück glich.

Um 20Uhr wurden dann entweder die Ergebnisse aus den Tandems vorgestellt, ein kleiner Vortrag genossen oder schlichtweg frei gegeben. Nach dem Tandem wurde sich noch Zeit für Feedback genommen, was überarbeitet oder gar weggelassen werden könnte, was den Teilnehmern gefiel etc. Der Punkt, der dabei gar nicht kritisiert wurde, war das Miteinander, was mit hoher Wahrscheinlichkeit an der stets sympathischen Atmosphäre lag, die all jene Umstände zutage förderten.

Zum Ende hin wurde noch ein Lagerfeuer angezündet, bei dem erneut ein freudiges Beisammensein zelebriert wurde und wir glücklich der Tatsache ins Auge blicken konnten, dass wir alle noch mehr oder weniger jung sind und genügend Zeit haben würden, uns mit der jeweils anderen Kultur weiterführend auseinanderzusetzen. Und ich bin des aufrechten Glaubens, dass das Tandem in Pernink dafür einen hervorragenden Start bildet. Die Veranstaltung wird gefördert durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.

Chiara Linzenmeier