Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa (GFPS) e. V.

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Von der Freiheit und anderen Dämonen
in Bonn, 03.07.2008

Am Donnerstag, 3. Juli, um 19:30 Uhr, findet im Haus der Sprache und Literatur in Bonn eine Podiumsdiskussion mit Apti Bisultanov (Tschetschenien), Bora Ćosić (Kroatien, Deutschland)und Andrej Dyn’ko (Belarus) statt.

Warum streben die Bürger manchmal nicht nach der Freiheit, selbst Entscheidungen über ihr Leben zu treffen? Was zieht die Leute an der undemokratischen gesellschaftlichen Alternative an, was ist ihre Verführung, worin besteht die ästhetische Dimension der Diktatur? Inwiefern kann man sich unter einer Diktatur kreativ betätigen? Wir besprechen sowohl die Freiheit des Individuums wie auch der Völker und Gemeinschaften. Die eingeladenen Schriftsteller und Dichter geben diesem Thema eine zentrale Rolle in ihren Werken. Auf der Veranstaltung tauschen sie mit dem Publikum ihre Erfahrungen aus. Die Teilnehmer auf dem Podium sind in ihren Heimatländern bekannte Intellektuelle und aktiv engagiert im gesellschaftlichen Leben. Ihre Werke sind auch in deutscher Sprache erschienen.

Apti Bisultanov (*1959) war vor dem zweiten Krieg stellvertretender Premierminister in der tschetschenischen Regierung und wird bis heute vom Kreml als Staatsfeind betrachtet. Der Dichter ist wohl der bekannteste tschetschenische Literat, Mitglied von PEN und Autor mehrerer Bücher, wie z.B. „Schatten eines Blitzes“.

Bora Ćosić (*1932) ist Schriftsteller, Kolumnist, Autor des bekannten Romans Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution – welcher zum Publikationsverbot für den Autoren führte – und bezeichnet seine Sprache bis heute als serbo-kroatisch. 1992 verließ Ćosić Serbien aus Protest gegen das Milošević-Regime. Im Jahre 2002 wurde er mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. 2008 wird er den „Albatros“ der Günter-Grass- Stiftung erhalten. Er führt eine Kolumne in der "Feral Tribune" - die als „Stimme der kroatischen Anarchisten und Protestler“ gilt.

Andrej Dyn’ko (*1974) aus Belarus ist ehemaliger Chefredakteur einer der letzten unabhängigen Zeitungen Nascha Niva, sowie Gründer von Arche, der einflussreichsten belarussischen Zeitschrift für Literatur und Kunst. 2003 wurde Andrej Dynko als erster Nicht-Tscheche von Václav Havel für seine Arbeit mit dem internationalen Bürgerpreis Hanna Ellenbogen ausgezeichnet. Für sein Gefängnistagebuch „Erfahrungsaustausch hinter Gittern. Aufzeichnungen aus Lukaschenkas Gefängnis“ hat Dynko den Lorenzo Natali Preis der Europäischen Kommission für Journalisten, die über Menschenrechten schreiben, erhalten.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Kulturamtes der Bundesstadt Bonn, des Programms „Kulturmanager aus Mittel- und Osteuropa“ der Robert-Bosch-Stiftung und der Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa (GFPS) e.V.

Termin: Donnerstag, 3. Juli, 19:30 Uhr Haus der Sprache und Literatur Adenauerallee 136, Bonn Eintritt frei

Sarah Henkel

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