Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa (GFPS) e. V.

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Deutsch-Tschechisches Tandem 2018

Vom 20.-31.08.2018 fand das diesjährige deutsch-tschechische Tandem statt in Pernink statt. Der Teilnehmer Tom Joris Baumann berichtet von seinen Erlebnissen.

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Der Tandemsprachkurs hat mir gut gefallen. Das Prinzip des Tandems ist sehr sinnvoll, die Unterbringung in Tschechien ebenfalls. Der Unterricht während der Vormittage hat sich für die Deutschen (für die Tschechen kann ich nicht sprechen, aber der war bestimmt auch gut) sehr abwechslungsreich und spielerisch gestaltet. Für das Niveau der Deutschen, die die tschechische Sprache komplett bei null anfingen zu lernen, war das genau das Richtige. Wir haben Hemmungen abgebaut, unsere ersten Sätze direkt in den Alltag eingebaut und haben in sehr kurzer Zeit einen guten Einstieg in die schwere Sprache gefunden.

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Die Nachmittage waren meistens durch Tandemaufgaben gefüllt, also in deutsch-tschechischen Gruppen. Ich mochte die Aufgabenstellungen, die dazu angeregt haben, miteinander zu kommunizieren und sich über die verschiedenen Kulturen auszutauschen. Das niedrige Sprachniveau der Deutschen hat die Tschechen, die meist schon länger Deutsch gelernt haben, dazu animiert, sehr viel deutsch zu reden. Die Aufgabe am ersten Nachmittag war es, das Dorf Pernink näher kennenzulernen, in dem die Unterkunft war. Für meine Gruppe sind dabei sehr interessante Informationen über die Religion in Pernink herausgekommen: Wir haben uns mit den Dorfbewohnern darüber unterhalten, dass nur noch drei alte deutsche Damen die Kirche in Pernink besuchen. Als wir diese „interviewen“ wollten, waren sie aber leider nicht zuhause.

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Die Unterbringung in Tschechien hatte für die Deutschen den Vorteil, dass sie direkt erste Sätze in „real life“ ausprobieren konnten. So haben wir einmal zusammen in der Gaststätte des Dorfes gegessen und die tschechischen Speisen kennengelernt. Auch in der Chata hatten wir immer gutes Essen, danach haben wir in wechselnden, sprachgemischten Teams abgewaschen und abgetrocknet. Die Unterbringung in Waldnähe und in der Nähe des Bahnhofs an der deutschen Grenze ist auch sehr praktisch. Die Abende haben wir meistens mit den Präsentationen der verschiedenen Tandems und Kartenspielen verbracht. Die Tandems waren immer kreativ, interessant, abwechslungsreich und fordernd. Wir sollten zum Beispiel eine Performance zu einem deutsch-tschechischen Thema erarbeiten, wir haben uns samt Motivationsschreiben und Lebenslauf bei „Firmen” „beworben“, wir haben der anderen Tandemgruppe ironische Aufgaben erarbeitet, was Deutsche tun (bzw. was sie im Klischee tun) und umgekehrt, was typisch tschechisch ist. An einem Tag haben wir selbst eingekauft, gekocht und gemeinsam ein vier-Gänge-Menü gegessen. Wir haben für eine abendliche Modenschau alte Kleider „upgecycelt“, und zu neuen Kreationen zusammengestellt.

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Leider hatte die Deutschlehrerin nicht die ganzen zwei Wochen Zeit, weswegen wir den Unterricht auf die erste Woche gelegt haben und in der zweiten Woche einen Exkursionstag und einen Wandertag hatten. Die Exkursion mit dem Boot ins schöne Karlsbad war sehr schön und hat die Gruppe zusammengeschweißt, die Wanderung hat ein Stück tschechische Kultur nähergebracht. Wir haben zusammen Lagerfeuer gemacht, gesungen, uns selbst bei der Präsentation der Tandems zum Affen gemacht (jedenfalls manchmal) und sind uns dadurch ein Stück näher gekommen.

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Alles in allem bin ich sehr zufrieden, dass ich den Tandemsprachkurs mitgemacht habe, ich habe Kontakte in dem Nachbarland Tschechien geknüpft, das für mich vor dem Kurs noch sehr fremd war und mir dadurch sehr Nahe gebracht wurde.

Vielen Dank!

Joris Baumann