GFPS e. V. > Programm > Archiv > 2016 > Tandemsprachkurs Deutsch/Polnisch
Man nehme eine kleine Ortschaft mit vier Einwohnern – in unserem spezifischen Fall „Dąb“ mit Namen. Dann vergrößere man ihre Bevölkerungszahl um das 1000-fache durch das Hinzufügen von 38 TeilnehmerInnen aus Polen und Deutschland, vier Teamern, vier SprachlehrerInnen und einem Hund namens Nella. Mit auf den Weg gebe man dieser heterogenen Gruppe den Auftrag, innerhalb von zweieinhalb Wochen möglichst viel voneinander zu lernen – und zwar nicht nur auf sprachlicher Ebene.
Tandem-Plakat 2016 DE
Fot. Chiara Linzenmeier 08.08.2016
Fot. Chiara Linzenmeier 08.08.2016
Tandem DE-PL 2016_1 14.08.2016
Tandem DE-PL 2016_2 18.08.2016
Tandem DE-PL 2016_3 18.08.2016
Tandem DE-PL 2016_4 19.08.2016
Tandem DE-PL 2016_5 19.08.2016
Fot. Chiara Linzenmeier 19.08.2016
Tandem DE-PL 2016_6 19.08.2016
Tandem DE-PL 2016_7 19.08.2016
Tandem DE-PL 2016_8 19.08.2016
Tandem DE-PL 2016_9 19.08.2016
Tandem DE-PL 2016_10 19.08.2016
Tandem DE-PL 2016_11 20.08.2016
Stadtführung in Breslau 20.08.2017
Modetandem 10.10.2017
Falls jetzt jemand auch nur den geringsten Zweifel haben sollte, ob das auch funktionieren kann, sei ihm versichert: Es kann. Und zwar sehr gut. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich hatte das große Glück, als Teilnehmerin dabei zu sein. Und stehe jetzt vor der schweren Aufgabe, wenigstens einen Hauch Tandem-Gefühl in Worte zu pressen. Kann man dabei nicht nur scheitern? Ich versuche es in einer Kurzform: Kölner Karneval. Polonaise. Deutsche Bürokratie. Karaokekönige. Verdammt, das scheint nicht zu funktionieren. Deshalb an dieser Stelle, ganz simpel, ein Brief:
Liebes Tandem 2016,
zunächst ganz einfach einmal: Danke! Danke, dass es dich gibt, und ich an dir teilnehmen durfte!
Danke, für alle anderen „Tandemler“, mit deren Kreativität nicht zuletzt der „Deutsche“ und der „Polnische Tag“ auf die Beine gestellt wurden: Samt nachgestellter Hochzeit mit Polonaise (die, obgleich ich dabei etwas verwirrt wurde, sehr witzig war), Kölner Karneval und Bürokratieparcours (Einüben von deutschen Schlagern, Einbürgerungstest, Genderworkshop, Mülltrennungsworkshop).
Es war toll, dass ich die Gelegenheit hatte, viele von ihnen durch Tandemgespräche noch einmal besser kennenzulernen!
Herzlichen Dank für die tollen Teamer! Chiara, Klaudia, Tanja und Kuba haben der Langeweile noch nicht mal den Hauch einer Chance gegeben, aufzutauchen: Ob Fotowettbewerb rund um neukreierte Märchen (siehe Überschrift), Lagerfeuer mit Stockbrot oder Karaokesingen, ob geheimer Freund, dem es im Verborgenen eine Freude zu bereiten galt, Pub- oder Musikquiz – den Vieren fiel immer etwas ein.
Dann will ich noch meinem Lehrer danken: Es kann manchmal schon schwierig sein, in einer Gruppe, in der alle das gleiche Niveau haben, zu unterrichten. Aber in einer mit geschätzt so vielen Niveaus wie Teilnehmern guten Unterricht zu machen, das ist eine unglaubliche Leistung. Danke, Marcin!
Nicht zuletzt auch vielen Dank, liebes Tandem, für die vielen Stechmücken und das schlechte Wetter – da es sonst nicht viel zum Beschweren gab, konnten wir beides wundervoll dafür benutzen.
Deine Lea
Was käme wohl dabei heraus, wenn ein Fremder nach Ablauf der zweieinhalb Woche zufällig besagten Ort Dąb besuchen würde? Das erste, was einem ins Auge springen würde, wäre eine Abschiedsszene, bei der er sicher nicht vermuten würde, dass sich die Gruppe erst seit so kurzer Zeit kennt. Und nicht gerade selten könnte er den Satz hören: „Schade, dass man nur einmal am Tandem teilnehmen kann!“ Vielleicht würde er sich dann fragen „Tandem, was ist das denn?“ Und wenn er zwischen 18 und 26 wäre, wäre er vielleicht 2017 dabei.
Bericht von Lea Seitz