GFPS e. V. > Programm > Archiv > 2012 > Tschechisch und Deutsch lernen auf dem GFPS-Kurs
Dobrou chut´ 03.08.2012
Tridem 08.08.2012
Taborak 08.08.2012
Orientierung in Zwickau 09.08.2012
In Zwickau 09.08.2012
BEgegnung in Zwickau 09.08.2012
Tridem 09.08.2012
Viele Wege führen nach Tschechien 09.08.2012
Hau ab 10.08.2012
Tridem 11.08.2012
Eisfund im August 11.08.2012
Gambling vorm Kongo 11.08.2012
Eine von beiden ist die Deutschlehrerin 11.08.2012
Bahnhof in Pernink 14.08.2012
Bahnhof Pernink 14.08.2012
Bahnhof Pernink 14.08.2012
Bahnhof Pernink 14.08.2012
Bahnhof Pernink 14.08.2012
In Karlovy Vary 14.08.2012
In Karlovy Vary 14.08.2012
In Karlovy Vary 14.08.2012
In Karlovy Vary 14.08.2012
Ovoce z Lenina 14.08.2012
In Karlovy Vary 14.08.2012
Klubovna in Pernink 15.08.2012
Tandemtäubchen 15.08.2012
Klubovna in Pernink 16.08.2012
Zeit? 16.08.2012
Aus der Planungsphase zum deutsch-tschechischen Tandem ist ein Märchen überliefert. Ondra packte wiedermal, um Eindruck zu schinden, sein VWL-Buch aus und bemerkte nicht, dass er es völlig falsch herum hielt. Wie es der Zufall will, wurde Lisa so auf einen Absatz über Synergieeffekte aufmerksam. Sie zählte 1 und 1 zusammen und machte Myra, die dritte Organisatorin und junge Deutschlehrerin, auch zur Deutschlehrerin auf dem Tandem. Die Personalunion war perfekt.
Doch bevor ich mich anschickte die drei in Pernink kennen zu lernen, verabschiedete mich noch ein Kumpel. „Also dann bis nächste Woche.” „Nee, ich fahre zwei Wochen.” „Waaas! Zwei Wochen im Erzgebirge?” „Ich find die Vorstellung ja auch komisch, aber ja so isses” Dann setzte ich meinen Rucksack auf und ging zum Bahnhof Dresden-Neustadt. Nach zwei Wochen Erzgebirge und drei Tagen Prag stand ich wieder da, setze meinen Rucksack ab und hätte auf Tschechisch sagen können wie es war. „Bylo moc hustej. V pohodě ”. So richtig kann man das gar nicht übersetzen. Wir haben auch erstmal Witze über einen Freund gemacht. Er nahm im Juli einen ausbeuterischen Job an und fing sich in der Zwischenzeit zufällig eine „verschleppte Erkältung” ein.
Erkältet haben sich auch zwei Leute bei uns. Ob es an der Höhe lag? Pernink ist nicht ganz ohne und liegt fast 900 m über dem Meer. Während zur gleichen Zeit in London die Olympischen Spiele stattfanden, waren wir sozusagen noch im Höhentrainingslager und einige müssten nach all den Spaziergängen riesige Ausdauerwerte haben. Vielleicht blieben sie aber auch an einem der endlosen Heidelbeersträucher hängen. Wenn ich es genau bedenke, buk Lisa verdächtig oft Kuchen und der eine oder andere Heidelbeerkuchen war auch dabei.
Allerdings brauchte so viel Zuckerbrot einen bösen Gegenspieler. Nach weiteren Verwöhneinheiten durch „Pelíšky” und „Samotáři” schwang Ondra die Peitsche, setzte sich über alle demokratischen Prinzipien hinweg und spielte einen Film, der so nie gewählt wurde. „Funny Games” machte einige Teilnehmer so fertig, dass kaum einer bis zum Schluss schaute. Leider verpassten Annemarie und Kathleen die Chance, mit einem ihrer Musical-Filme bitter-süße Rache zu nehmen. Legitimiert wurde dieser Akt der Willkür übrigens mit einer abstrusen Theorie von verschieden hoch gelegten Latten. Nach dem Spaziertraining im Wald schien Olympia nun endgültig in Pernink angekommen zu sein.
Passend dazu brachen die Wanderlustigen unter uns am freien Tag zu einer Bergbesteigung auf. Das Unterfangen wandelte sich allerdings in eine Art Polarexpedition. Mitten im August fand Martin noch Eisreste in einer tiefen Felsspalte. Das ist quasi ein Gletscher! Zur selben Zeit begab ich mich mit vier Leuten auf eine Tropenexpedition. Im tiefer gelegenen Pernink betraten wir den Kongo, eine urige Kneipe mit durchgeknalltem Besitzer. Von früheren Tandems ist überliefert, dass man ihn den „Kongomann” nennt. Die Kneipe war immer voll und der Besitzer sorgte mit drei ausgebufften Strategien dafür, dass dort jeder mit jedem spricht und später tanzt. Zum Ersten bringt er flapsige Sprüche á la: „Drei deutsche Frauen und alle hübsch, was für ein Zufall”. Zum Zweiten kostet das Bier nur 20 Kronen und er schenkt es ständig nach. Zum Dritten ist der Typ ein wahnsinnig guter DJ. Im Kongo läuft die beste Musik, die ich je in einer Kneipe hörte. Das einzige was mich von dort fern hielt, war der Tschechisch-Unterricht bei Helena und die Abendgestaltung bei uns im Haus. Das ist Bibliothek, Club und Kino in einem. Alles improvisiert natürlich. Unsere Waldschrate holten dazu noch ab und an trockenes Holz für ein Lagerfeuer aus dem Wald. Libor, Ondra und Maria zockten dann ein Lied nach dem Anderem auf der Gitarre und alle gängigen Klischees wurden bedient. Wer kann singen und wer nicht? Wenigstens „Billige Räusche” sollten die nächstjährigen Teilnehmer alle können. Falls es einer ließt, bitte fleißig üben! Bis dahin singen Myra und ich noch einige unserer legendären Duette. Ob das die Kohlen aus dem Feuer holt?