Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa (GFPS) e. V.

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Konzert im Tschechischen Zentrum

Vielleicht erinnert sich ja der ein oder andere GFPSler an die Lesung mit Jaroslav Rudiš am 6. Mai im Tschechischen Zentrum. Nach einer Zeit der Besinnung war dies die erste Veranstaltung aus der Ideenschmiede der neu gegründeten Tschechien AG. Und ohne Übertreibung durfte man angesichts eines vollen Hauses von einem Erfolg sprechen, nicht zuletzt weil es gelang, das Tschechische Zentrum für eine Zusammenarbeit zu gewinnen.

Das verlangte natürlich nach einer Fortsetzung, der Erfolg der Lesung bestärkte den Entschluß, an dem Konzept festzuhalten: wenn wir schon nicht alle nach Tschechien bringen können, holen wir interessante tschechische Künstler eben nach Deutschland, Berlin.

Nachdem mit der Lesung der Bereich Literatur bedacht worden war, fiel der Wahl dieses Mal darauf, ein Konzert zu veranstalten. Mit der Künstlergruppe Konvergence aus Prag fand sich ein ebenso interessierter wie engagierter Partner. »Konvergence«, das ist eine Gruppe von Absolventen und Studenten der Prager Musikakademie HAMU, welche seit der Gründung 2001 eine eigene Konzertreihe in Prag veranstaltet. Dabei gelangen vor allem Werke junger tschechischer und internationaler Komponisten zur Aufführung, was eine ganz eigene Art des kulturellen Austausches bedeutet.

Dieses Engagement sollte auch bei dem Konzert am 8. Juli im Tschechischen Zentrum deutlich werden. Und auch wenn es dieses Mal noch nicht gelungen ist, einen polnischen Künstler einzubeziehen, wurde dem kulturellen Austausch mit der Aufführung eines jungen Berliner Komponisten Rechnung getragen. Daneben erklangen Stücke zweier junger tschechischer Komponisten sowie eines der Schlüsselwerke der tschechischen Avantgarde, das 3. Streichquartett von Marek Kopelent.

Neue Musik, und dann noch aus Tschechien, dass klingt eigentlich nach einem skurrilen Abend für ein interessiertes Publikum. Umso sensationeller war es, dass das Tschechische Zentrum bis auf den letzten Platz gefüllt war. So mancher hartnäckiger Zuhörer bahnte sich noch während des Konzertes einen Weg zu den letzten verbliebenen Plätzen. Wem weniger Glück beschieden war, blieb nur ein flehendes Klopfen an der Tür und Hoffen auf das nächste Konzert. Dafür sind die Wege bereits geebnet. Frau Mouralova, die Direktorin des Tschechischen Zentrums, äußerte großes Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit mit der GFPS sowie weiteren Veranstaltungen in ihrem Haus.

Jana Servatius und Sebastian Winkler