Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa (GFPS) e. V.

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Städtetage in Leipzig

Leipzig besichtigen, Ausstellungen besuchen aber vor allem – andere Stipendiaten und GFPS-Leute kennen lernen. Diese waren die zentralen Ereignisse der Städtetage in Leipzig. Von 4. bis 7. November haben wir unsere Freundschaft gefeiert.

  • (übrigens _nicht_ vor der Leipziger Messe)

    (übrigens _nicht_ vor der Leipziger Messe)

  • Abschlussfeier mit anderen Initiativen

    Abschlussfeier mit anderen Initiativen

  • Der Vorstand bei der Arbeit

    Der Vorstand bei der Arbeit

  • Der Vorstand ist so fleißig

    Der Vorstand ist so fleißig

  • Gemeinsames Frühstück

    Gemeinsames Frühstück

  • GFPS-Freundschaften

    GFPS-Freundschaften

  • Guten morgen!

    Guten morgen!

  • Leipziger Dämmerung vom Völkerschlachtdenkmal

    Leipziger Dämmerung vom Völkerschlachtdenkmal

  • Neue GFPS-Mitglieder - Strassenmusiker nahe unserer Unterkunft

    Neue GFPS-Mitglieder - Strassenmusiker nahe unserer Unterkunft

  • Tagungs- und Schlafort Polnisches Institut

    Tagungs- und Schlafort Polnisches Institut

  • Trotz harter Arbeit noch tanzen

    Trotz harter Arbeit noch tanzen

 

Leipzig war in diesen Tagen eher kalt und regnerisch. Die Touristen waren seit viel Wochen nicht mehr da und die Leipziger bereiteten sich auf ein Wochenende zu Hause vor. Aber eine Gruppe von etwa zwanzig Deutschen, Polen und Tschechen war bereit, die nächsten vier Tage in einer der schönsten Städte Deutschlands zusammen zu verbringen. Na ja, es war eine Pflicht für die GFPS-Stipendiaten, aber auch eine sehr angenehme Pflicht. Wo anders könnten wir in einer Büroanlage drei Nachte schlafen, in einer hundertjährigen Villa Party machen und in der totalen Dunkelheit Bier trinken?

Am Donnerstag sind wir alle ins Polnische Institut am Markt eingezogen. Nach dem Abendessen haben wir einander dank lustiger Integrationsspiele ein bisschen kennen gelernt. Ein unbestreitbarer Vorteil des Instituts war seine Lage in der Stadtmitte. Wir haben das sofort in der ersten Nacht genutzt und verbrachten schöne Stunden in der Kneipe an der Ecke. Der Integrationsprozess wurde somit erfolgreich komplettiert.

Freitag war ein kultureller Tag. Vormittags haben wir eine Stadtführung gemacht. Wir waren also am Augustusplatz, auf dem Dach des Uni-Hochhauses und in der Nikolaikirche. Nach dem Mittagessen in der Uni-Mensa besuchten wir das hochinteressante Zeitgeschichtliche Forum, das die Geschichte der DDR von 1945 bis heute ausstellt. Die zwei Stunden, die wir dort verbrachten, waren viel zu wenig, weil die Museum sehr interaktiv und besucherfreundlich ist. Einige von uns kehrten in der Freizeit noch einmal zurück. Der Tag endete im Polnischen Institut mit Jerzy Skolimowskis Film »30 Door Key« (»Ferdydurke«) nach dem Roman von Witold Gombrowicz. Natürlich hatten wir danach auch eine kleine Party ,bevor wir alle schlafen gingen.

Kein Wunder, dass am folgenden Tag einige von uns nicht aufstehen wollten. Aber es lohnte sich, weil wir am Samstagmorgen einen Workshop über Fremdheit hatten. Wir waren für einander schon nicht mehr fremd, und als ein eingespieltes Team beschäftigten wir uns mit diesem Thema. Die Folge des Workshops waren lange Diskussionen über Identität, Ausländer und Patriotismus. Ganz wie im Bundestag. :)

Den Nachmittag verbrachten wir in der totalen Dunkelheit. Bewaffnet mit Blindenstöcken tappten wir durch die Ausstellung »Dialog im Dunkeln« auf dem Alten Messegelände. Wir konnten alle unsere Sinne außer den Augen benutzten und auf diese Weise das Alltagsleben Blinder ein bisschen kennen lernen. Wir waren sogar in einer Kneipe!

Last but not least, feierten wir abends eine Party bei Anke in der Leutzscher Villa, ein großes prachtvolles Gebäude, das Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts erbaut wurde. Hier gab es alles, was man zum Leben braucht: Musik, Essen, Trinken – und tolle Gesellschaft.

Der Sonntag war kalt und regnerisch. Aber das war eigentlich positiv – wir hatten weniger Trauer Leipzig zu verlassen. Die schönen und sorgenlose Tage waren vorbei.

Paweł Piotrowicz