Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa (GFPS) e. V.

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Städtetage in Kiel

Von Anfang an war alles erstaunlich. Einerseits, dass eine Person eine Veranstaltung für zwanzig andere organisieren kann, andererseits, dass die Deutschen auch Polnisch sprechen können und dass so verschiedene Leute sich so gut verstehen können. Und zwar können nicht nur Polen, Tschechen und Deutsche, sondern auch Krakauer mit Warschauern Freundschaften miteinander schließen. Schließlich war es auch eine Überraschung, dass eine Pflicht so angenehm sein kann.

Zusammen mit der Nachricht über die Städtetage in Kiel erhielten wir auch die Information, dass sie für Stipendiaten obligatorisch sind. Das wird bestimmt lästig und langweilig, habe ich gedacht, weil der Besuch einer Pflichtveranstaltung doch nicht interessant und angenehm sein kann, oder?

Aber wie sich herausgestellt hat: Doch, es ist möglich!

Am Donnerstagabend, den 20. Mai 2004 begannen die Städtetage offiziell. Das Abendessen haben für uns die Studenten von Ania Artwinska vorbereitet. Ania, die ehemalige Vorsitzende von GFPS-Polska, unterrichtet Polnisch in Kiel. Sie war die »Übeltäterin«, die hinter diesem Unternehmen steckte, und sie hatte solch ein Programm vorbereitet, dass man überhaupt keine Zeit für Langweile hatte.

Schon am Donnerstag sind wir ins Park-Café gegangen, um uns besser kennen zu lernen. Am Freitag besuchten wir das Schifffahrtmuseum mit dem ersten U-Boot (natürlich waren mehr interessante Sachen zu sehen, aber das Boot machte auf mich den größten Eindruck). Dann machten wir einen Stadtrundgang, und am Ende besuchten wir noch das Schleswig-Holsteinische Freilichtmuseum Molfsee. Zum Glück hat es auch mit dem Wetter geklappt.

Der Samstag war natürlich auch fest verplant. Erst eine Schleusenbesichtigung (mit einem voll engagierten Führer, der sich mit einem der Stipendiaten super verstanden hat – Grüße an Adrian), dann eine Schifffahrt nach Laboe, anschließend eine Besichtigung eines U-Bootes (was natürlich wieder einen großen Eindruck auf mich gemacht hat). Und zum Abschluss las Florian schöne Erzählungen einiger Schriftsteller aus Schleswig-Holstein vor. Das Wetter war auch etwas merkwürdig: Sonne, Regen und Hagel innerhalb einer Stunde! Leider konnten nur die Stipendiaten und ein paar Mitglieder von GFPS diesen Samstag genießen. Der Vorstand von GFPS musste leider wichtigere Sachen besprechen.

Am Abend waren wir dann aber schon wieder alle zusammen und grillten. Unterhaltungen, internationale Witze und gutes Essen (vielleicht auch Bier) versetzten alle in gute Stimmung, aber am nächsten Tag mussten wir uns leider wieder verabschieden.

Aber nicht alle sind direkt zu ihren Studienorten zurückgefahren. Eine Gruppe hat noch Lübeck besucht und ein tschechisch-polnisches Team hat noch eine Reise nach Dänemark gemacht. Freundschaften wurden geschlossen, und viele von uns treffen sich bestimmt früher als in Krzyżowa!

Noch mal vielen Dank an Ania und ihre Studenten, die alles super organisierten, und auch an den Vorstand, der uns Möglichkeit gab, uns kennenzulernen. Dieses Wochenende hat uns viel gebracht und ich hoffe, dass mir alle zustimmen.

Wenn die Pflichten alle so nett wären … :)

Anna Baran