Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa (GFPS) e. V.

GFPS e. V. > Verein > Aktuell > 26.11.2016

Erfahrungsbericht von Elena über ihr Auslandssemester mit GFPS in Pilsen

[Photo] Karlstein
Karlstein.

Dank GFPS e.V. bekam ich ein Praktikumsstipendium in Pilsen und hatte somit die Möglichkeit, im Koordinierungszentrum deutsch-tschechischer Jugendaustausch zu arbeiten sowie an der Westböhmischen Universität zu studieren. Mein Praktikum ging vom 1. Februar bis zum 30. Juni 2016.

Vor dem Auslandssemester hatte ich viele positive Erwartungen, welche zum Glück auch alle bestätigt wurden. Das Wichtigste war für mich, hinter die Kulissen eines deutsch-tschechischen Koordinierungszentrums zu schauen, da dies meinen Vorstellungen über meine zukünftige Berufstätigkeit entspricht. Des Weiteren wollte ich natürlich auch meine Tschechischkenntnisse unter Beweis stellen und verbessern.

Schließlich musste ich die Sprache nicht nur im Unterricht und auf der Arbeit anwenden, sondern auch meine Probleme mit den Pförtnern klären, mein Auto reparieren, zum Arzt gehen und mich natürlich mit den Tschechen gemütlich bei einem Bier unterhalten können. Außerdem war das Networking ein weiterer Grund, mich bei GFPS zu bewerben. Durch Tandem war ich nicht nur bei internen, sondern auch bei externen Veranstaltungen unterwegs. Somit konnte ich auch viele wichtige und interessante Kontakte für die Zukunft knüpfen.

[Photo] Deutsch-Lehrer-Tag im Goethe-Institut in Prag
Deutsch-Lehrer-Tag im Goethe-Institut in Prag.

Doch zunächst ein paar Worte zum Studium an der Westböhmischen Universität: Dort war ich als Erasmus-Studentin an der Philosophischen Fakultät, genauer am Lehrstuhl für Germanistik und Slawistik, immatrikuliert. Neben den Tschechischkursen für Fortgeschrittene besuchte ich noch Russisch als Geschäftssprache. Diese Kurse haben nicht nur sehr viel zu meinem Wortschatz beigetragen, sondern besserten auch mein kulturelles Wissen über Tschechien. Schließlich stößt man im Zielland auf andere Herausforderungen aus dem Alltagsleben, im Vergleich zur Uni in der Heimat. So haben wir beispielsweise im Tschechischkurs behandelt, an welche administrative Instanz man sich als Ausländer wenden sollte, wenn man sich länger als drei Monate im Land aufhält.

[Photo] Blick auf das Zentrum aus meinem Zimmer im Studentenwohnheim
Blick auf das Zentrum aus meinem Zimmer im Studentenwohnheim.

Den größten Teil jedoch verbrachte ich auf der Arbeit bei Tandem. Zum ersten Mal hat mir meine Tschechischlehrerin an meiner Uni von Tandem erzählt, wodurch sie mich wirklich neugierig gemacht hatte. Tandem Pilsen hat ein Partnerbüro in Regensburg. Das Hauptziel der beiden Koordinierungszentren ist die Förderung von Begegnungen sowie Entfaltung von freundschaftlichen Kontakten von Schülern und Jugendlichen aus Deutschland und der Tschechischen Republik. Dabei werden sowohl staatliche als auch nicht-staatliche Einrichtungen unterstützt. Das Koordinierungszentrum besteht aus vielen Bereichen, wie berufliche Praktika für Schüler, schulischer und außerschulischer Bereich, Aus- und Fortbildung von Sprachanimateuren sowie ahoj.info. Letzteres ist ein Internetportal für junge Menschen, welches von den Freiwilligen des Europäischen Freiwilligendienstes betreut wird. Durch das Praktikum hatte ich nicht nur die Möglichkeit, jeden Bereich kennenzulernen, sondern auch in jedem dieser Bereiche zu arbeiten. Durch die enge Zusammenarbeit entstanden am Ende sogar richtige Freundschaften mit den Kollegen.

[Photo] Winter im Böhmerwald
Winter im Böhmerwald.

Meine neuen Erfahrungen konnte ich vor allem durch die Aufgaben bei Tandem sammeln. Dazu gehörten beispielsweise Übersetzungen aus dem Tschechischen ins Deutsche, Arbeit mit Datenbanken, Fachrecherche für die einzelnen Arbeitsbereiche und natürlich Mitarbeit an der Organisation von Seminaren oder Arbeitstreffen. Ich hatte sogar die Gelegenheit, an einer Mittelschule einmal im Monat in drei Klassen Deutschunterricht zu leiten. Dafür hatte ich immer ein Konversationsthema vorbereitet, wie deutsche Musik oder Ostern in Deutschland, in Verbindung mit der aktuell im Unterricht behandelten Grammatik. Ziel war es, dass die Schüler einen (fast) deutschen Muttersprachler hören.

[Photo] Krumau
Krumau.

Ansonsten bin ich mit meinen Freunden in der Freizeit viel durch den westlichen Teil der Tschechischen Republik gereist. Gute und günstige öffentliche Verkehrsmittel locken hierbei mit vielen Angeboten. Daher empfehle ich jedem, der die Möglichkeit hat, die Burg Karlstein, Krumau oder Marienbad zu besuchen. Außerdem organisierten die Freiwilligen bei Tandem monatlich einen deutsch-tschechischen Stammtisch und andere kulturelle Veranstaltungen, welche immer sehr gut besucht waren. Ich habe einen Länderabend zum Thema Russland mit einer Präsentation, interessanten Informationen und russischen Köstlichkeiten unterstützt.

Die Zeit in Tschechien verging leider viel zu schnell, aber ich bin sehr glücklich mit positiven Eindrücken heimgekehrt und habe dabei viele neue Freunde gewonnen.

Elena Speier

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