Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa (GFPS) e. V.

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Begegnung am Dreiländereck

Welche andere Stadt kann von größerer Bedeutung für GFPS sein, als Zittau. Die Stadt, die am Dreieck zwischen Deutschland, Tschechien und Polen liegt, war der richtige Ort für ein studentisches Treffen. Hier, an der Grenze der drei Länder, fanden die Städtetage der Gemeinschaft für den studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa zwischen dem 22. und dem 25. Oktober 2015 statt.

Für mich und die anderen GFPS-Stipendiaten/-innen aus Tschechien, Deutschland, Polen und Weißrussland war das Treffen in Zittau wie eine Einführung in unser Auslandsemester. Bei dieser Gelegenheit konnten wir nicht nur einander kennenlernen, sondern auch die alte, historische Stadt und ihre Umgebung entdecken. Das Programm war abwechslungsreich, die Laune freundlich und angenehm und die Organisatoren einfach top.

Am Donnerstag, nachdem jeder sein eigenes Bett gefunden hatte, gingen die Kennenlernspiele los. Viele neue Namen und Gesichter – ach, daran kann ich mich gar nicht mehr richtig erinnern. Jedoch, nach den Gruppenvorstellungen und Gesprächen, konnte ich schon fast alle mit ihren Namen anreden. In unserem gemeinsamen Raum im Camp konnten wir auch Tischfußball oder Billiard spielen, was ein besonders gutes Mittel zu sein schien, einander kennenzulernen.

Da auch ein paar Einheimische mit uns waren, konnten wir am Freitag die Stadt mit professioneller aber kostenloser Stadtführung entdecken. Um ehrlich zu sein, hat Zittau zwei verschiedene Gesichter – einerseits ist es eine Stadt mit reicher Geschichte, schönen Gassen und netter Atmosphäre, andererseits kann man auch viele zerstörte Häuser sehen, die ohne Nutzung dastehen. Nach der Stadtführung besuchten wir eine Ausstellung über den theologischen Reformator Jan Hus im Stadtmuseum. Diejenigen, die noch genug Kraft und Mut sammeln konnten, stiegen den Kirchturm hinauf. Dort haben wir einen romantischen Zittauer Sonnenuntergang beobachten können.

Am Samstag klingelte der Wecker ein bisschen zu früh, aber den meisten war es egal – ein Ausflug in die Berge stand bevor, und es lohnte sich früh aufzustehen. Unsere Gruppe ist dort hin mit der Dampflokomotive gefahren, was schon für fast alle der Höhepunkt war. Nach der langsamen aber nostalgischen Reise, wanderten wir durch die Wälder, Schluchten und Berge des Dreiländerecks. Diese Wanderung hielt ich für besonders gelungen.

Was auch sehr schön und eindrucksvoll war, war die Zertifikatsübergabe im Saal des Rathauses. Herr Bürgermeister Zenker hielt zusammen mit dem tschechischen und deutschen GFPS-Vorstand in diesem festlichen und majestätischen Saal seine Rede und die Stipendiaten/-innen stellten ihre Projekte vor. Danach hatten wir schon einen Grund zu feiern, also sind wir zuerst ins Restaurant zum Abendessen gegangen, und von dort direkt in die Disko. Tanzen und Vergnügung bis in die Morgenstunden, sodass einige wenige Partygänger/-innen mit uns am Sonntagvormittag nicht zum Dreiländereck gewandert sind. Das rächte sich sofort – sie sind nicht auf dem Gruppenfoto zu sehen 

Václav Prchlík