Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa (GFPS) e. V.

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Quadrat in Opava

Junge Menschen aus vier Ländern haben sich in einem kleinen, reizvollen Ort an der Grenze getroffen, das war unser Quadrat in Tschechien. Vom 1. bis 4. Juli 2010 haben wir – die Stipendiaten aus Belarus, Deutschland, Polen und Tschechien – unsere Erfahrungen und Erlebnisse ausgetauscht. Darüber hinaus haben wir uns – also die Vorstände, ehemalige Stipendiaten, andere GFPSler und natürlich die Stadt – Opava – , besser kennengelernt.

Meine Reise nach Opava habe ich in Bremen begonnen und bin von dort nach Potsdam gefahren, wo ich eine andere Stipendiatin einen Tag früher besucht und das wunderschöne Potsdam besichtigt habe. Am nächsten Tag haben wir uns, zusammen mit zwei anderen Stips, auf den Weg gemacht. Dank guter Autobahnen und unserem sehr guten Autofahrer haben wir uns schnell mit den anderen „GFPS-Leuten” im schlesischen Gebiet getroffen. Nach unseren Städtetagen in Leipzig (für Polen, Tschechen und Belarussen) und Städtetagen in Danzig (für Deutsche) hatten wir uns nun sehr viel zu erzählen. Jeder hat aufregende Erlebnisse in seinem Gastland gemacht.

Am 2. Juli haben wir unsere Aufenthaltsberichte und Projekte an der Universität in Opava vorgestellt. Alle haben viele, sehr verschiedene Dingen erfahren, unter anderem über Data-Mining, Tourismus in Schlesien, deutsche Grammatik, Sonderpädagogik , Kernkraftwerke und warum eigentlich Deutsche Polnisch lernen. Drei StudentInnen haben uns auch über ihre Polnischkurse in Łódź, Poznań und Lublin erzählt.

Alle haben ihre Aufenthaltsberichte und Referate in der Fremdsprache durchgeführt, was für uns ein bisschen stressig, aber auch spannend war. Für mich war es besonders reizvoll zu hören, wie wunderbar Polnisch die Deutschen sprechen, die vor erst fünf Monaten angefangen haben Polnisch lernen.

Nach dem wissenschaftlichen Teil unseres Treffens war für uns noch ein Stadtspiel geplant, um so die Stadt besser kennenzulernen. Jetzt wissen wir mehr über die Geschichte und Architektur dieser Stadt und auch so ungewöhnliche Dinge, wie z. B. welche Tierart das Denkmal am Marktplatz darstellt. Auf der offiziellen Internetseite der Stadt Opava lesen wir, dass Opava eine Stadt reich an Geschichte und Denkmälern und auch ein bedeutendes kulturelles Zentrum der Region ist. All dies entspricht der Wahrheit. In dieser Stadt verbindet sich die Geschichte von drei Ländern – Tschechien, Deutschland und Polen. Dies haben wir erleben und erfahren können, etwa dank des Besuches beim schlesisch-deutschen Verband und der dortigen Gesprächsrunde mit der deutschen Minderheit in Opava. Sehr interessant für uns war auch eine Führung im Landesarchive Opavas – die wir schon am Samstag gemacht haben und außerdem haben wir fast alle die Fußballweltmeisterschaft und den Sieg von Deutschland gegen Argentinien angeschaut. Abends hatten wir die Gelegenheiten zusammen sein, uns besser kennenzulernen und uns nach so heißen, anstrengenden Tagen voller Eindrücke ein wenig zu erholen oder zu feiern. Man sollte unbedingt den tollen, letzten Abend erwähnen, als wir sehr schön zusammen in einer tschechische Disko gefeiert haben. Das war eine unvergessliche Zeit.

Das Quadrat ist im GFPS-Leben etwas Besonderes. Dort ist die Zeit für Diskussionen, für wissenschaftliche Präsentationen und für den Austausch von Auslandserfahrungen.

Vielen Dank den Organisatoren dieses Quadrats in Opava! Das alles muss man erleben und es ist wirklich schwer zu erzählen. Es lohnt sich einfach, viele Stunden zu fahren um mit den GFPS-Leuten ein paar Tagen zusammen zu verbringen.

Am Ende meines Berichts möchte ich die Zusammenfassung von meinem Referat, welches in ich Opava gehalten habe, zitieren, weil meiner Meinung nach, dies die Quintessenz unserer Zusammenarbeit im GFPS ist:

„Wir lernen uns untereinander kennen und wir sprechen über unsere Wurzeln und über die Geschichte der unterschiedlichen Länder. Dank unserer Kommunikation, dank der Tatsache, dass Polen Deutsch lernen und die Deutschen Polnisch [die Tschechen Deutsch und die Deutschen Tschechisch], bauen wir etwas Neues auf, eine Geschichte nicht „einander gegenüber”, sondern eine Geschichte „miteinander”, eine Geschichte „für das Miteinander”.”

Dorota Niewęgłowska