Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa (GFPS) e. V.

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GFPS-Städtetage in München

06.-09.11.2003

Am Anfang war ich skeptisch… Viele Leute, die fast nichts miteinander zu tun haben, sollten sich für 4 Tage treffen, sich supergut amüsieren und fast 24 Stunden pro Tag immer zusammen sein… Ich war mehr als überzeugt, dass wir gekünstelte Gespräche führen werden, dass keiner irgendetwas zu sagen haben wird…

Das ist auch der Grund, warum ich nie an Veranstaltungen teilnehme, die vom Auslandsamt organisiert werden. Was haben wir eigentlich gemeinsam? Nur, dass wir Ausländer sind, die an der Universität München studieren. Na und? Ist das etwa ein Grund, dass wir uns alle treffen müssen? So war es auch mit den GFPS-Städtetagen in München…

Am Donnerstag, den 6. November, fuhr ich lustlos zum ersten Treffen der GFPS. Erst mit der U6… Mit Absicht ging ich dann noch vom Sendlinder Tor bis zum Hauptbahnhof zu Fuß. Ich wollte so spät wie möglich im Jugendhotel 4You erscheinen, wo die Seminarteilnehmer untergebracht waren.

Es war gar nicht so schlimm, wie erst befürchtet… Ganz im Gegenteil – es war wirklich super. Supernette Leute, die ich nur von Briefen und E-Mails kannte… Zum ersten Mal hatte ich die Möglichkeit, sie persönlich kennen zu lernen. Der Eröffnungsabend in der Cafeteria der Katholischen Hochschulgemeinde war echt ein Volltreffer! Und dazu noch die liebe Kasia, die mir aus Breslau Haferbrei mitgebracht hatte… Und es war wirklich ein gemütliches Beisammensein, wie es auch im Programm stand Und überhaupt keine gekünstelten Gespräche.

Zuerst eine Führung durch das Münchner BMW-Werk, überall Roboter und Maschinen, dazwischen wenige Menschen, danach ein Vortrag von Prof. Dr. Schulze-Wessel im Historischen Seminar der Uni, später ein Besuch der Gedenkstätte »Weiße Rose«, am nächsten Tag eine Stadtführung… Also ein recht buntes und abwechslungsreiches Programm.

Und dann noch anschließend ein Nachmittag zur freien Verfügung. Was machen wir jetzt? Wer geht mit wem mit? Haben wir genügend Fahrkarten? Ganz spontan formte sich eine trinationale polnisch-tschechisch-deutsche Gruppe, die hungrig war und unbedingt etwas essen wollte. Der Vorschlag – wir gehen italienisch essen… und haben dadurch noch eine Möglichkeit mehr, uns näher kennen zu lernen. Das Essen hat uns geschmeckt, aber Lena aus hamburg war ein bisschen unzufrieden, denn sie als Vegetarierin bekam ständig etwas mit Fleisch. Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis ihr der Kellner eine wirklich vegetarische Suppe servierte. Man muss aber die gegessenen Kalorien irgendwie auch verbrennen. Also gehen wir ins Haus der Kunst. Dort gibt es zurzeit die Tanz-Video-Installation »Święto wiosny« einer der spektakulärsten zeitgenössischen Künstlerinnen Polens – Katarzyna Kozyra. Nackte alte Menschen tanzen… die Köpfe, Rümpfe, Genitalien sind vertauscht… Merkwürdig, das muss man zugeben.

Die anderen Kleingruppen erkundeten an dem freien Nachmittag die Pinakotheken oder das Lenbach-Haus oder den Englischen Garten oder…

Und der 9. November – der Abreisetag – kam schneller als erwartet. Jetzt warten wir alle auf das nächste Treffen. Also, wann sehen wir uns wieder? Erst zum Stipendiatenseminar in Radvanice?

Und noch etwas – Ulrike und Ania – vergesst nicht, dass wir uns in Nürnberg auf dem Weihnachtsmarkt treffen… Und Ania und Malwina – wann fahren wir nach Prag? Hradčany und Vaclavske Namesti warten schon auf Euch.


Die Veranstaltung wurde dankenswerterweise gefördert von:

Jacek Karpiński